Die Neuromanische Pseudobasilika St. Nikolaus wurde aus Bruch- und Basaltstein auf einem Plateau mitten in Ohlenberg erbaut. Da die Kirche mehrfach erweitert wurde, sind mehrere Baustile erkennbar.
In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde im gotischen Stil eine Kapelle errichtet, die dem Heiligen Nikolaus geweiht war. In der Taxa generalis, einer Art Bestandsaufnahme, des Erzbistums Trier, wird 1381 diese Kapelle aufgeführt.
Vor dem Chor der Kapelle errichtete man 1701 einen barocken Kirchturm, dessen Untergeschoss als Sakristei diente. Da für einen Neubau die Mittel fehlten, entschloss sich die Pfarrgemeinde zu einer Erweiterung der Kirche. Nach Plänen des Mainzer Dombaumeisters Ludwig Becker wurde 1903 eine zweischiffige Basilika im neuromanischen Stil rechtwinklig an den alten Chor gesetzt, der seitdem als Seitenkapelle dient. Der barocke Kirchturm, welcher in den Neubau integriert wurde, wurde vom Putz befreit und das Basaltsäulenmauerwerk wieder freigelegt. Damit wurde die typische Bauweise für die von Steinbrüchen geprägte Region wieder hervorgehoben.
Im Inneren der Kirche befinden sich ein frühgotisches Triumphkreuz, ein Taufbecken aus dem Jahr 1605, ein Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert und eine Skulptur des heiligen Nikolaus von Anfang des 16. Jahrhunderts. Einen Ehrenplatz in der Kirche erhielt die erste Glocke, die in der Werkstatt des späteren "Bochumer Vereins für Gußstahlfabrikation“ im Jahre 1852 gegossen wurde. Nach ihrer Restaurierung wird sie nur zu besonderen Anlässen mittels Seil angeschlagen.
Da das alte Geläut im zweiten Weltkrieg verloren ging, erhielt die Kirche 2009 vier neue Glocken aus der Glockengießerei der Abtei Maria Laach. Die zwei kleineren wurden am 10. Oktober 2009 an der Erler Grillhütte im Rahmen des dort jährlich stattfindenden Oktoberfestes gegossen: Drei Brüder der Benediktinerabtei gossen dort im traditionellen Lehmform-Verfahren in einer eigens ausgehobenen Grube die Glocken. Im vor Ort erbauten Backsteinofen wurde die Bronze auf 1.200 Grad erhitzt und mit großen Kellen in eine Zulaufrinne der Glockenform geschüttet. Nach erkalten der Bronze wurden die Glockenformen einige Wochen später vorsichtig ausgegraben, die Formen geöffnet und der Kern herausgebrochen. Den Feinschliff erhielten die Glocken anschließend in der Glockengießerei der Abtei Maria Laach.
Seit dem 1.1.2022 gehört die ehemalige Pfarrei St. Nikolaus Ohlenberg, mit ihren Kirchen St. Nikolaus in Ohlenberg, St. Michael in Kasbach und Hl. Dreifaltigkeit in Ockenfels, zur fusionierten Pfarrei "St. Marien Linz, an Rhein und Höhe".
Filialkirche der ehemaligen Pfarrei St. Nikolaus/Ohlenberg.
Eine Besonderheit der Pfarrgemeinde ist die durch Kasbach verlaufende Bistumsgrenze zwischen dem Erzbistum Köln und dem Bistum Trier. Der Kasbach markiert dabei den Grenzverlauf – rechte Bachseite, Erzbistum Köln; linke Bachseite, Bistum Trier.
Den Chroniken ist zu entnehmen, dass es in (Ober-)Kasbach schon früh eine Kapelle gegeben hat, die 1633 einstürzte. Gemeinsam von den zu Trier und den zu Köln gehörenden Katholiken wurde eine neue Kapelle gebaut und 1670 St. Michael geweiht. Die jetzige Kasbacher Kirche wurde 1905 gebaut und ist dem Heiligen Michael geweiht. Die neugotische Saalkirche mit eingezogenem Chor und querhausartiger Seitenkapelle und Westflankenturm entstand innerhalb eines Jahres.
Zuvor gab es Pläne für ein gemeinsames Gotteshaus der Gemeinden Kasbach, Ohlenberg und Ockenfels auf Ohlenberger Gemarkung, die sich aber zerschlugen.
In der Kirche sind einige Kunstschätze enthalten: die aus dem 17. Jahrhundert stammende Monstranz sowie eine „Regina coeli“, eine hervorragende Arbeit des holländischen Malers Heinrich-Johann Sinkel (1835-1908). Ein schönes Vesperbild aus Sandstein, das wahrscheinlich etwa um 1420-1430 in Böhmen entstanden ist, ist heute Mittelpunkt einer Gedächtnisstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges wurde eine Pieta, eine Steinmetzarbeit aus Mendiger-Basalt des Klosters Maria Laach, neben der Kirche aufgestellt.
Die am nordöstlichen Ortsausgang in Obererl stehende Antoniuskapelle geht zurück auf einen undatierten hölzernen Bildstock mit einer geschnitzten Antoniusfigur. 1733 wurde dieser zu einer kleinen Andachtskapelle erweitert.
Der Linzer Händler Heinrich Vogt hatte 1914 gelobt, dort eine größere Andachtsstätte erbauen zu lassen, sollten seine vier Söhne aus dem Krieg zurückkehren. Da Heinrich Vogt 1916 starb, erfüllten seine Söhne das Versprechen. 1923/24 entstand eine Kapelle mit einem klassizistisch erscheinenden Eingangsportal mit zwei Säulen und ein barockes Glockentürmchen.
Nachdem die Kapelle im zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden erlitt, wurde sie restauriert und eine neue Antoniusstatue gestiftet, die 1967 durch eine große Holzstatue und diese wiederum nach einem Diebstahl 1998 ersetzt wurde. Von 2011 bis 2012 wurde die Kapelle durch die Ortsgemeinde, die Kirchengemeinde, den Heimat- und Verschönerungsverein und vielen Bürgern grundlegend instandgesetzt. Dabei erhielt die Kapelle eine neue Glocke, die am 26.06. 2011 in der Glockengießerei in Maria Laach gegossen wurde. Gleichzeitig erhielt sie eine elektrische Läuteeinrichtung mit Uhrschlag.
Das kleine Andachtshaus im neugotischen Stil ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz der Zivil- und nicht der Kirchengemeinde. Das Gebäude wurde vermutlich als Hofkapelle der Ohlenberger Bauern an einem Berghang längs der heutigen Garten- und Kapellenstraße errichtet. Die weiß verputzte, sieben Meter lange und drei Meter breite Kapelle mit vier Rundbogenfenstern hat ein geschiefertes Satteldach mit einem Glockentürmchen. Eine Glocke befindet sich allerdings nicht darin.
Der Innenraum ist mit Bänken ausgestattet und wird von mehreren Heiligenfiguren geziert. Als wiederkehrendes Motiv erscheint auf einem der Fenster und bei mehreren Statuen das durchstoßene Herz Jesu. Die Innendecke ist holzverkleidet. Gedenktafeln erinnern an die Opfer der beiden Weltkriege. 1977 wurde die Marienkapelle von Privatleuten grundlegend renoviert.
Die Kasbachtalbahn befördert seit 1999 Touristen auf einem Teilstück einer früheren Eisenbahnverbindung in den Westerwald. Die ursprüngliche Strecke führte von Linz über Neustadt (Wied) bis nach Altenkirchen und diente vorwiegend dem Transport von Basalterzeugnissen, aber auch dem Personenverkehr. Gebaut wurde die eingleisige Verbindung von 1909 bis 1912 auf Antrag der 1888 gegründeten Linzer Basalt AG. Ab 1945 wurden erste Teilstücke der Strecke stillgelegt, 1960 wurde der Personenverkehr ganz eingestellt. Güter wurden zuletzt nur noch zwischen Kalenborn und Linz transportiert, 1995 wurde auch diese Verbindung stillgelegt. 1999 übernahm die private Eifelbahn GmbH die Strecke. Ein historischer Schienenbus befährt nun an Wochenenden und Feiertagen eine der steilsten Eisenbahnstrecken Deutschlands und überwindet dabei rund 400 Höhenmeter. Die Fahrt geht von Linz aus durch das Kasbachtal über den Bahnhof Kasbach und einen extra eingerichteten Haltepunkt an der Steffens-Brauerei nach Vettelschoß-Kalenborn.
Die 50 m lange Talbrücke mit einem Dreifachgewölbe aus Stahlbeton wurde von 1909–12 als Bestandteil der Bahnstrecke von Linz nach Altenkirchen (Kasbachtalbahn) errichtet.
Ortsgemeinde Kasbach-Ohlenberg
Ortsbürgermeisterin Dr. Susanne Lux
Ahornweg 3
53547 Kasbach-Ohlenberg
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